Der Tauchcomputer ist ein wichtiges Tauchzubehör, welches dem Taucher vor allem zur logistischen Durchführung seiner Tauchgänge und damit letztendlich auch zur Erhöhung der Sicherheit unter Wasser dient.
Der Tauchcomputer
Wird der Tauchkomputer zur Vorbereitung und Realisierung von Tauchgängen verwendet, so lässt sich dadurch die gefürchtete und durch unsachgemäße Dekompression verursachte Taucher-, Caisson- oder Dekompressionskrankheit weitgehend vermeiden. Aber nicht nur zur Vorbereitung und Planung, sondern auch während des eigentlichen Aufenthalts unter der Wasseroberfläche ist der moderne Tauchcomputer heute ein unerlässliches Hilfsmittel. In Gestalt einer recht groß dimensionierten Armbanduhr wird er während des gesamten Tauchgangs durch den Taucher einfach am Handgelenk getragen, wo er praktisch unablässig die jeweilige Tauchtiefe und auch die bereits absolvierte Tauchzeit misst und bestimmt, um dann aus diesen beiden Daten ein entsprechendes Tauchgangsprofil zu errechnen. Den Tauchcomputer hat es in der Vergangenheit nicht immer gegeben, sondern er hat sich erst aus vergleichsweise simplen Hilfsmitteln aus der Frühzeit des professionellen Tauchens, wie der Dekompressionstabelle und dem mechanischen Dekometer heraus entwickelt. Besonders die US Navy galt mit ihren bahnbrechenden Untersuchungen und Entwicklungen zur modernen Unterwassertechnologie zwischen den beiden Weltkriegen als ein Vorreiter bei der Etablierung der Geräte.
Seinerzeit gab es nur Dekompressionstabellen mit entsprechenden Grenzwerten für den Aufenthalt in bestimmten Tiefen unter Wasser, bei deren Überschreitung dem Taucher jeweils gravierende gesundheitliche Beeinträchtigungen und Gefahren drohten. Allerdings gab es noch kein automatisch funktionierendes Gerät für das Handgelenk, welches Tauchtiefe und Tauchdauer permanent kontrollierte und den Taucher dann bei der gefürchteten Grenzwertüberschreitung sofort warnte. Erst im Jahre 1951 konnte das renommierte Scripps Institution of Oceanography mit Sitz in San Diego, gezielt dazu übergehen, ein solches Gerät, nämlich den Tauchcomputer, zu entwickeln. Der Tauchcomputer sollte vor allem die lebensrettenden Dekompressionsstufen während eines Tauchgangs errechnen können. Es sollte grundsätzlich wesentlich genauer sein als die bislang verwendete Dekompressionstabelle und auch sogenannte Wiederholungstauchgänge, also den mehrfachen Einsatz eines Tauchers unter Wasser innerhalb kürzester Zeit, in seine Kalkulationen und Berechnungen mit einbeziehen können. Im Jahre 1953 wurde schließlich dann ein vergleichsweise simpler Tauchcomputer der Öffentlichkeit vorgestellt, welcher zunächst noch auf Analogtechnik basierte.
1955 wurde dann von der US Navy ein analoger Tauchcomputer unter der Bezeichnung Mark I genutzt. 1959 wurde dieser Tauchcomputer schließlich durch ein wesentlich zuverlässiger arbeitendes Gerät unter der Bezeichnung SOS ersetzt. Dieser Tauchcomputer arbeitete wesentlich zuverlässiger als sein Vorgänger Mark I und fand schnell unter Berufs- und auch Hobbytauchern große Verbreitung. Von den 1960er bis in die 1980er Jahre wurden schließlich weltweit weitere analog arbeitende Geräte entwickelt, welche zwar rein technisch betrachtet noch keine vollwertigen Tauchcomputer waren, allerdings bereits als solche bezeichnet und vermarktet wurden. Hierzu zählten beispielsweise der kanadische DICEM Mark aus dem Jahre 1962, das beliebte und weit verbreitete GE Deko Meter von General Electric von 1973, der Farallon Decomputer von 1975.
Generell jedoch zeigten sich die analogen Tauchcomputer zwar als zuverlässig, allerdings erwiesen sie sich als anfällig gegenüber größeren Temperaturschwankungen, eigneten sich bis auf sehr wenige Ausnahmen kaum für den Betrieb in größeren Tiefen und verlangten vor jedem Taucheinsatz nach einem mehr oder minder intensivem Zeitaufwand an Kalibrierungsarbeit.
Tauchcomputer Vergleich
Die Vergleichstabelle konnte nicht ausgegeben werden.
Scubapro Galileo 2 (G2) Tauchcomputer
Die ersten digitalen Geräte
Die Fortschritte in der modernen Elektronik, welche vor allem mit den Tendenzen zur enormen Leistungssteigerung und besonders auch mit der Miniaturisierung elektronischer Bauteile einher gingen, ermöglichten es den Ingenieuren schließlich etwa ab der Mitte der 1970er Jahre, Prozessoren, Speicher-Chips und NiCd-Akkumulatoren in den Geräten zu verbauen. Damit war nunmehr die erste digitale Generation von Tauchcomputern geboren. Als erster digitaler Tauchcomputer gilt ein vergleichsweise unförmiges Gerät unter der Arbeitsbezeichnung XDC-3, welches dann unter dem Namen Cyberdiver bis etwa 1982 sehr erfolgreich verkauft werden konnte.
Die Geräte wurden noch mit insgesamt vier 9-Volt-Batterien versorgt und waren unter Wasser maximal vier Stunden lang einsatzfähig. Erst die Nachfolgemodelle besaßen schließlich ein vollständig diital ausgeführtes Display, waren dazu in der Lage, die sogenannte Nullzeit als Basis für Mehrfachtauchgänge zuverlässig und exakt zu berechnen und erweisen sich als geeignet, per miniaturisierter Stromversorgung bis zu 12 Stunden lang zuverlässig auch in größeren Tauchtiefen unabhängig von Temperaturschwankungen agieren zu können. Der erste Dekompressionscomputer auf Knopfzellen-Basis wurde erst im Jahre 1983 von einem Schweizer Unternehmen in den Handel gebracht.
- Tauchcomputer haben sich aus der Dekompressionstabelle und dem Dekometer entwickelt
- Sie dienen der Planung und Durchführung von einfachen oder mehrfachen Tauchgängen
- indem sie ein Tauchgangsprofil erstellen und den Taucher warnen, dienen sie der Vermeidung von Dekompressionsunfällen
Der Aufbau der Geräte
Die Geräte müssen zunächst jeweils ein extrem druckfestes Gehäuse besitzen. In diesem befinden sich ein Silizium-Drucksensor, ein Mikroprozessor, ein LC-Display sowie diverse Bedienknöpfe, die jedoch meist als Berührungssensoren oder Touch Pads ausgeführt sind. Mit einem stabilen Kautschuk-Armband können die Geräte entweder am Armband des einzelnen Tauchers fixiert oder auch in einer sogenannten Taucherkonsole gemeinsam mit anderen Geräten untergebracht werden.
Die Funktionsweise der Geräte
Der Tauchcomputer errechnet die Sättigung der Körpergewebe des Tauchers mit Stickstoff oder Helium und ermittelt die Toleranz der Körpergewebe gegenüber einer sogenannten Überspannung dieser Gase anhand eines komplizierten Rechenverfahrens. Der Sättigungsdruck der Körpergewebe mit den genannten Gasen wird dann permanent mit dem jeweiligen Umgebungsdruck je Tauchtiefe durch die Geräte abgeglichen, so dass anhand dieser Vergleichsweise ermittelt werden kann, ob die Körpergewebe den jeweiligen Sättigungsdruck der Gase Stickstoff oder Helium (sogenannte Inertgase) noch symptomlos aushalten können. Anhand der so ermittelten Werte werden dann durch den Tauchcomputer Auftauchvorschriften entwickelt, welche die Dekompressionskrankheit und Dekompressionsunfälle vermeiden helfen sollen. Trotz modernster und zuverlässiger Technik, welche in Tauchcomputern heute verwendet wird, gehen Ingenieure davon aus, dass dennoch etwa 3 % aller Taucher, obwohl sie einen modernen Tauchcomputer verwenden, mehr oder minder starke Dekompressionsprobleme bekommen können.